Das Selbstverständnis der Brotfabrik Berlin


Die Brotfabrik Berlin ist ein Kunst- und Kulturzentrum am Caligariplatz an der Weißenseer Spitze. Angrenzend an Pankow und Prenzlauer Berg liegt die Brotfabrik im Ortsteil Weißensee und beherbergt ein Kino, eine Galerie, ein Inklusivatelier, eine Bühne und eine Kneipe mit mehreren Salons. Das Veranstaltungsprogramm wird von jeweils zuständigen Kurator*innen gestaltet und vom Glashaus e. V. getragen.
Wir verstehen Kunst als soziale Praxis. Als Haus der freien Szenen bringen wir unabhängig und mit Leidenschaft Gegenwartskunst in den Sparten Film, darstellende und bildende Kunst sowie Literatur auf die Bühne. Unser Programm hat den Anspruch, ein soziokulturelles Vorhaben zu sein. Wir schaffen Räume der Begegnung und des Austauschs und versuchen insbesondere in der Projektarbeit inklusive Formate zu realisieren. In der Brotfabrik begegnen sich Kunst, Künstler*innen und Publikum auf Augenhöhe. Unsere Arbeit wurde bereits mehrfach auf Bundes- und Landesebene ausgezeichnet.
Wir stehen ein für eine offene und plurale Gesellschaft. Unsere Arbeit versteht sich als inklusiv und soll die Teilhabe in Bezug auf race, class, gender, age und disability begünstigen. Pluralität und Diversität versuchen wir auf und hinter unseren Bühnen zu repräsentieren. Das bedeutet für uns auch, dass die Brotfabrik ein Ort der Vielsprachigkeit ist. Sowohl unser Publikum als auch die bei uns auftretenden Künstler*innen sind bunt und divers.
Wir kuratieren vergangenheitsbewusst, gegenwarts- und zukunftsbezogen. Die Brotfabrik ist mit ihrer über 30jährigen Geschichte auch ein Ort der Reflexion und des Diskurses. Schon mit Beginn der 1990er Jahre fanden hier Veranstaltungen statt, die den künstlerischen und gesellschaftspolitischen Status Quo sprengten. Für uns fordert Kunst immer auch künstlerische und soziale Normen heraus. Bei uns treten Künstler*innen auf, die ihre ersten Erfahrungen mit dem Publikum machen oder schon etablierte Personen der Öffentlichkeit sind.
Wir begreifen Kulturarbeit als ethisch-diskursiven Dialog. Wir verorten unsere Arbeit jenseits der Pole eines um sich greifenden dualistischen Grabenkampfes. Weder glauben wir an die »eine« politische Wahrheit, noch an die »richtige« (Leit-)Kultur. Kunst und Kultur sind vage und unstet, weil Menschen vage und unstet sind, zweifeln und Fehler machen. Kunst lebt von Spannungsfeldern, Transparenz und Kommunikation.
Wir engagieren uns kulturpolitisch. Da auch in Berlin die unabhängige und freie Künstler*innenszene bedroht ist z. B. durch obsolete Förderstrukturen oder drastisch steigende Lebenshaltungskosten, setzen wir uns auch für kulturpolitische Belange ein. Diesbezüglich arbeiten wir mit einigen Initiativen und Verbänden zusammen, u. a. mit dem Netzwerk Freie Literaturszene Berlin (nflb), dem Landesverband Freie Darstellende Künste Berlin (LAFT), der Koalition der Freien Szene Berlin, der Arbeitsgemeinschaft Kino, dem Bundesverband kommunale Filmarbeit, der Stephanus Stiftung, der Queer Media Society (QMS) und der Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren.
- Netzwerk Freie Literaturszene Berlin (nflb),
- Berliner Literaturkonferenz
- Landesverband Freie Darstellende Künste Berlin (LAFT),
- Koalition der Freien Szene Berlin,
- Stephanus Stiftung,
- Unabhängige Lesereihen e.V.,
- Queer Media Society (QMS)
- Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren.
- Arbeitsgemeinschaft Kino – Gilde deutscher Filmkunsttheater e.V.
- Bundesverband kommunale Filmarbeit e.V.