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Kul­tur wagen – Der KULTURWAGEN

Sai­son 2023

Franz Kräft. (1904-1992) –
Ein (un)vergessener Arbei­ter­fo­to­graf

8. Mai bis Novem­ber 2023

Auf dem Cali­ga­ri­platz (vor der Brot­fa­brik):
8. Mai bis 31. Mai | täg­lich 12 bis 18 Uhr

am Was­ser­turm (Knaackstraße/Ecke Kol­maer)
1. Juni bis 31. August | täg­lich 12 bis 18 Uhr

Pan­kow, Ossietzkystraße/Breite Stra­ße
1. Sep­tem­ber bis 30. Sep­tem­ber | täg­lich 12 bis 18 Uhr

 

Bio­gra­fie

Franz Kräft erlern­te den Beruf des Schlos­sers bei der AEG in Ber­lin. Von 1922 bis 1925 war er Mit­glied im Kom­mu­nis­ti­schen Jugend­ver­band Deutsch­lands (KJVD) und in der „Ver­ei­ni­gung der Arbei­ter­fo­to­gra­fen Deutsch­lands“ (VdAFD). 1936 zog er mit sei­ner Ehe­frau Hil­de von Ber­lin nach Hohen Neu­en­dorf. Im Kel­ler sei­nes klei­nen Hau­ses rich­te­te er eine Dun­kel­kam­mer ein, wo er mit zumeist selbst gebau­ten Gerä­ten sei­ne Fil­me und Bil­der ent­wi­ckel­te bezie­hungs­wei­se ver­grö­ßer­te. Zunächst waren das 13-x-18-Glasnegative, spä­ter bis Anfang der 1980er-Jahre Klein­bild­fil­me. Die letz­ten Fotos ent­stan­den 1985. Auch ent­warf und bau­te er den Pro­to­typ eines Schran­kes, in dem ein Arbei­ter­fo­to­graf mög­lichst platz­spa­rend sei­ne Labor­ge­rä­te unter­brin­gen konn­te.

Er ver­ließ den Ver­ein und den KJVD, um in der kon­spi­ra­tiv wir­ken­den „Pass­fäl­scher­ban­de” der Kom­mu­nis­ti­schen Par­tei Deutsch­lands (KPD) mit­zu­ar­bei­ten. Auf­grund sei­ner foto­gra­fi­schen Kennt­nis­se konn­te er Stem­pel für Päs­se fäl­schen.
In den 1930er-Jahren war er Ton­tech­ni­ker bei der UFA, danach Lehr­aus­bil­der bei der AEG, wo er sowje­ti­sche Kriegs­ge­fan­ge­ne unter­stütz­te, die dort arbei­ten muss­ten.

Nach dem Krieg trat Franz Kräft 1945 in die KPD ein, spä­ter war er Mit­glied der SED. Wäh­rend der sowje­ti­schen Besat­zung arbei­te­te er kurz­zei­tig am Auf­bau einer anti­fa­schis­ti­schen Gemein­de­ver­wal­tung in Hohen Neu­en­dorf mit, bis er nach Ber­lin zum Haupt­schul­amt des Magis­trats wech­sel­te. Dort war er ver­ant­wort­lich für die prak­ti­sche Berufs­aus­bil­dung an den Ber­li­ner Berufs­schu­len. Noch vor dem Auf­stand am 17.  Juni 1953 wur­de er wegen „Frak­ti­ons­bil­dung“ aus der SED aus­ge­schlos­sen. Er ver­lor sei­ne Lei­tungs­funk­ti­on und arbei­te­te bis zum Ren­ten­ein­tritt im Jahr 1964 an ver­schie­de­nen Stel­len in der Volks­bil­dung, zuletzt im Krei­spio­nier­haus Prenz­lau­er Berg in Ber­lin.

Franz Kräft foto­gra­fier­te in den 1920er-Jahren Jugend­kul­tur und -frei­zeit. Auf den Bil­dern die­ser Zeit fin­den sich auch sei­ne Freun­de, Kol­le­gen sowie ande­re Arbei­ter­fo­to­gra­fen. Eini­ge von ihnen, zum Bei­spiel Anton Saef­kow, Ewald Plenz­dorf, Wil­helm Firl, Paul Noack, Fritz Plön sowie Elfrie­de und Wal­ter Tygör sind heu­te bekannt als akti­ve anti­fa­schis­ti­sche Widerstandskämpfer*innen und Opfer der NS-Diktatur. Wäh­rend in den 1930er-Jahren auch Auf­nah­men in frem­den Län­dern ent­stan­den, foto­gra­fier­te Franz Kräft ab den 1950er-Jahren bei Aus­flü­gen mit dem Moped vor allem Stadt­an­sich­ten, Land­schaf­ten, Denk­mä­ler und Men­schen.

Franz Kräfts Bil­der befin­den sich im Archiv der Robert-Havemann-Gesellschaft.

Die Aus­stel­lung im Brot­fa­brik­Kul­tur­wa­gen prä­sen­tiert erst­mals einen reprä­sen­ta­ti­ven Aus­schnitt sei­nes foto­gra­fi­schen OEu­vres von 1926 bis 1962.

Der Glas­haus e.V. KULTUR:wagen 

Öff­nungs­zei­ten und Stand­ort

Sai­son 2023
8.- 31. Mai
auf dem Cali­ga­ri­platz
vor der Brot­fa­brik

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