

»Zeit der Krise(n)« – Lesung & Gespräch mit Lutz Steinbrück, Lena Tietgen & Elke Cremer
20.5.22 | 19:30 Uhr | Neuer Salon
In der Krise scheint der Mensch zu sich zu kommen, obgleich er sie nicht immer aushält. Es wird von Krise als einem vorübergehenden Zustand gesprochen, auch wenn diese zugleich Matrix menschlichen Daseins ist. In ihrem Lyrikdebüt »Aufriss ohne Häuser« durchmisst Elke Cremer eine krisenhafte Gegenwart und sondiert die Vergangenheit auf der Suche nach einem poetischen Entwurf für die Zukunft. Erinnerungsräume öffnen sich, überformt von medialen Loops. Lutz Steinbrücks Gedichte mäandern zwischen Zugehörigkeiten, Grenzziehungen und Auflösungserscheinungen. Sein assoziativer Sprachstrom führt in eindringlichen Bildern eine Fülle ambivalenter Wahrnehmungen mit sich. Darin spiegeln sich Außen- und Innenperspektiven, bilden sich Abgründe und intime Momentaufnahmen. In ihrer Erzählung »Black Box« folgt Lena Tietgen mit poetischem Spürsinn einem Mann, der den gesellschaftlichen und persönlichen Zuständen ausgeliefert seinen Eigensinn bewahrt. Ein surrealistischer Parcours-Ritt an einer Grenze, wo Traum und Trauma in die politische Wirklichkeit drängt und diese formt.
In ihrer gemeinsamen Lesung wandeln Elke Cremer, Lutz Steinbrück und Lena Tietgen literarisch durch krisenhafte Zustände und begegnen einander. Das Gespräch zwischen den Autor*innen moderiert Valeska Geesdorf.
Elke Cremer lebt als freischaffende Autorin in Berlin. Sie studierte Literatur- und Musikwissenschaft in Freiburg, München und Florenz. Sie erhielt das Literatur-Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg und den Lyrikförderpreis der GEDOK Heidelberg. Sie veröffentlicht in Zeitschriften, Anthologien und online. Ihr Lyrikdebüt »Aufriss ohne Häuser« erschien 2022 im Berliner KLAK Verlag.
Lena Tietgen beschäftigt sich in ihren Texten mit Traum und Trauma als gestalterische Kraft gesellschaftlichen Ausmaßes. Sie studierte Erziehungswissenschaft, Philosophie und Literatur in Hamburg. Nach Stationen im Rechtswesen, der Metallografie, Pädagogik und im Journalismus arbeitet sie heute als freie Autorin in Berlin. Seit 2018 tritt sie regelmäßig mit Lesungen auf und erhielt 2020 für ihren literarischen Blog »ZwischenZeilen« das Berliner Sonderstipendium.
Lutz Steinbrück ist in Bremen geboren und seit 2004 meist in Berlin als Autor, Musiker und Journalist tätig. Veröffentlichung von Gedichten in Zeitschriften, Anthologien und online. Letzte Lyrikveröffentlichungen sind »Blickdicht« (Verlagshaus Berlin, 2011) und »Haltlose Zustände« (KLAK, 2020). Als Musiker ist Lutz Steinbrück solo und mit der Band Lutzilla aktiv.
Valeska Geesdorf, aufgewachsen und schreibend in Berlin. Sie studierte Kultur, Literatur, Ästhetik und Philosophie in Frankfurt/Oder, Amsterdam, Berkeley und Berlin. Seit 2018 ist sie Mitglied der literarischen Gruppe »Haus der unbedachten Wörter« und ist aktiv in der freien Literaturszene Berlins. Ihr laufendes Textalbum-Projekt 465woerter.de gibt es online zu lesen.
Eintritt: 7,- / ermäßigt 5,- Euro