
WULF OLM (Fotografien) – VON GROSSEN TIEREN UND KLEINEN LEUTEN
12.2.– 31.3.21
BrotfabrikGalerietemporär am Kulturwagen auf dem Caligaripltz und im Schaufenster der BrotfabrikKneipe, Prenzlauer Promenade
Wulf Olm (1942–2007) in Karlshorst geboren und aufgewachsen, hat im Bildgedächtnis Berlins viele Spuren hinterlassen. Als Fotojournalist der Berliner Zeitung arbeitete er unter anderem auf der Großbaustelle in Neu-Hohenschönhausen. Zahlreiche Fotos entstanden auch auf der Rennbahn in Karlshorst. Sie geben die Dramatik des Pferderennens und die Atmosphäre dieser „Rennbahn der kleinen Leute“ wieder. Im Tierpark Friedrichsfelde und im Berliner Zoo gelangen ihm außergewöhnliche Tieraufnahmen und Tierporträts, die ihn als einen der besten Tierfotografen Deutschlands ausweisen.
Nach einem Fernstudium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig begann Wulf Olm in den 1960er/1970er Jahren seine Laufbahn als Pressefotograf bei der Tageszeitung Junge Welt. Seine emotionalen Sportfotografien erhielten Preise in der DDR und auch international. Olm war (wie Christian Borchert, Manfred Uhlenhut und Ulrich Burchert u.a.) Mitglied der Gruppe Jugendfoto, die sich für einen ehrlichen Bildjournalismus einsetzte, der mit den vorherrschenden idealisierten Darstellungsweisen brach.
Zwischen 1989 und 1999 war Wulf Olm bei der Berliner Zeitung mit Chefreporter Alexander Osang unterwegs für Reportagen über die „Aufsteiger“ und „Absteiger“ der gesellschaftlichen Umbrüche. Diese Fotografien gehören zu den stärksten Beispielen ungeschminkter Reportagefotografie dieser Zeit.
Wulf Olms Motto „Raus müsst Ihr, dorthin, wo das Leben spielt!“ bildet sich auch in seinen Fotografien ab, weil sie von einer großen Nähe zu den dargestellten Menschen und Tieren zeugen. Sie zeigen Menschen, Tiere – historische Ereignisse und bescheidene Augenblicke des realen Lebens, die Dank des unbestechlichen Blickes von Wulf Olm noch heute berühren.
Die Ausstellung ist ein Teil der ersten Retrospektive seines Werkes, die 2019 unter dem Titel „Wulf Olm. Tiere, Menschen, Sensationen“ im Museum Lichtenberg im Stadthaus gezeigt wurde.
Mit freundlicher Unterstützung Museum Lichtenberg