

station pillgram 2018
Do. 22.11., 23.11. | 20 Uhr | Uraufführung
Wiederaufnahme als „Ästhetik des Verschwindens“
Berlin 1982: Nach einer zweijährigen Arbeit mit den Frauen der ersten freien Theatergruppe der DDR entstand ein Solo: „station pillgram 218“ mit Texten von Gabriele Hänel. Ausgangspunkt bildete die Überzeugung, dass eigene biographische Texte politische Kraft entfalten können. Die Arbeit erlebte unter Kontrolle der Staatssicherheit vier Aufführungen in den damaligen Räumen der Gruppe Zinnober in der Knaakstraße 45. Die Zuschauer mussten beim Eintritt ihre Personalausweise vorzeigen. Schließlich erfolgte ein Spielverbot. Doch trotz des Aufführungsverbotes kam es immer wieder zu Nachfragen und noch Jahre später berichten Zuschauer über die Wirkung dieser Performance.
Berlin 2018: Nach zweimal 18 Jahren ist der Zeitpunkt gekommen, sich dieser Arbeit noch einmal anzunähern. Doch wird es keine Wiederaufnahme der nicht mehr herstellbaren Aufführungssituation, sondern eine Betrachtung durch den Erfahrungsstrudel gebildet aus zwei Mal 18 Jahren. Noch vorhandenen Texte, Bilder und Gegenstände der Arbeit bilden die Grundlage, um die gegenwärtigen Erfahrungen unter Bedingungen des freien Theaters dokumentarisch performativ ‚zu verarbeiten‘. Relevanz und Grundimpuls für dieses Vorhaben ergibt sich aus der fortlaufenden Diskussion im Spannungsfeld offiziell autorisierter Erinnerung und eigener Wahrnehmung. Vom Dokumentarischen ausgehend spürt dieses Projekt Widersprüche zwischen fraglichen Überzeugungen und ästhetischen Konzepten von damals und heute auf.
weitere Infos: www.fermata.productions
Besetzung: Texte und Musik: Gabriele Hänel. Regie: Hänel/Hirche/Marneffe. Raum, Licht und technische Bilder: k.n.uhrteich. Choreographie: Christine Marneffe. Kostümmitarbeit: Adelheid Wieser
Fotos von Jochen Wermann
gefördert aus Mitteln des Berliner Senats
Eintritt: 13,50 € / erm. 9,- €
Online-Tickets (zzgl. VVK-Gebühr): https://www.eventbrite.de/e/station-pillgram-2018-tickets-50824938760