Schwanz­ver­glei­che? – Über Männ­lich­kei­ten in der Lite­ra­tur

8.10.22 | 19.30 Uhr | BrotfabrikBühne

Tra­di­tio­nel­le Männ­lich­keit befin­det sich in der Kri­se, behaup­ten eini­ge und den­ken besorgt an Bil­ly Por­ter, der vor ein paar Jah­ren zum »Man of the Year« gekürt wur­de. Oder an weib­li­che Jedi-Ritter oder an Mil­len­ni­als, die John Way­ne für eine Ziga­ret­ten­mar­ke hal­ten.
Mit­un­ter kochen toxi­sche Destil­la­te aus einer pro­ble­ma­ti­schen Ver­gan­gen­heit wie­der auf: Pick-Up-Artists, Mas­ku­li­nis­ten­clubs und Stu­den­ten­ver­bin­dun­gen. Auch im Lite­ra­tur­be­trieb tobt unlängst der Kampf um hyper­po­ten­te Hel­den­fi­gu­ren und unter­kom­ple­xe Erzähl­per­spek­ti­ven.
Müssen Män­ner sich und ande­ren eigent­lich immer was bewei­sen? Sind Kampf­geist und Durch­set­zungs­ver­mö­gen schichtübergreifende Eigen­schaf­ten? Bedeu­tet Männ­lich­keit nicht viel mehr als ste­reo­ty­pe Schwanz­ver­glei­che? Wel­che Zugän­ge bie­tet die Gegen­warts­li­te­ra­tur?
Wie schrei­ben Ber­li­ner Autoren über Männ­lich­kei­ten? Domi­niert immer noch die Hel­den­rei­se oder gibt es auch que­e­re Ansät­ze? Und wenn ja, wie viel Scham, Ver­lust­angst und Wut sind mit ihnen ver­bun­den?
Ein lite­ra­ri­scher Abend (nicht nur) von und (nicht nur) für Män­ner. Es lesen Jay­rô­me C. Robi­net, Kevin Junk, Rudi Nuss, Till­mann Seve­rin, Jchj V. Dus­sel und Chris­ti­an Baron, gla­mou­rös mode­riert von der Queen der lite­ra­ri­schen Pro-Glam-Bewegung Audrey Naline.

Kevin Junk ist Schrift­stel­ler und Her­aus­ge­ber in Ber­lin. Er beschäf­tigt sich in sei­nen Tex­ten mit quee­ren Nar­ra­ti­ven und Gegen­warts­kul­tur. Mit »From­me Wöl­fe« (Quer­ver­lag) leg­te er 2021 sei­nen Debütroman vor. Dar­auf folg­te die Reihen-Anthologie »Para­bo­lis
Vir­tua­lis. Neue, que­e­re Lyrik«, eben­falls im Quer­ver­lag, in der er que­e­re lyri­sche Stim­men ver­sam­melt. Mit »RE: RE: AW: LIEBE« (Ver­lags­haus Ber­lin) ist im Herbst 2022 sein ers­ter Lyrik­band erschie­nen.

Chris­ti­an Baron lebt als frei­er Autor und Jour­na­list in Ber­lin. Die von ihm zusam­men mit Maria Baran­kow her­aus­ge­ge­be­ne Antho­lo­gie »Klas­se und Kampf« (Cla­as­sen) erschien 2021. Ein Jahr zuvor »Ein Mann sei­ner Klas­se«, eben­falls im Cla­as­sen Ver­lag, wofür er
mit dem Klaus-Michael-Kühne-Preis für das bes­te deutsch­spra­chi­ge Debüt aus­ge­zeich­net wur­de. Im Som­mer 2022 ist sein Roman »Schön ist die Nacht« (Cla­as­sen) erschie­nen.

Jay­rô­me C. Robi­net ist Schrift­stel­ler, Über­set­zer und Spo­ken Word Künstler. Er pro­mo­viert zum The­ma Per­for­mance Poet­ry und deren eman­zi­pa­to­ri­schen Mög­lich­kei­ten für que­e­re Kon­tex­te an der UdK Ber­lin. Für sei­ne Tex­te erhielt er u. a. das Sti­pen­di­um der Vil­la Deci­us in Kra­kau und das Autoren­sti­pen­di­um des Ber­li­ner Senats. Zuletzt erschien »Mein Weg von einer wei­ßen Frau zu einem jun­gen Mann mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund« (Han­ser Ber­lin, 2019).

Rudi Nuss lebt als frei­er Autor in Ber­lin. Sei­ne Fami­lie hat den größ­ten Teil ihres Lebens an einem der schöns­ten Atom­kraft­wer­ke Russ­lands gelebt. Er ist enga­giert beim wort­bau e.V. zur För­de­rung von krea­ti­vem Schrei­ben bei Kin­dern und Jugend­li­chen. Als Redak­teur
ist er bei »Die Epi­log – Zeit­schrift zur Gegen­warts­kul­tur« tätig. »Die Rea­li­tät kommt« (Dia­pha­nes, 2022) ist sein ers­ter Roman.

Jchj V. Dus­sel ist Autorj und Performance-Künstlerj. Jchj gründete 2018 das Performance- Duo BR*OTHER ISSUES mit Moritz Sau­er und gibt die que­e­re Lite­ra­tur­zeit­schrift »Glit­ter« mit her­aus. Jchj schrieb für und/oder inszenierte/performte u. a. am Thea­ter Osnabrück, Schau­spiel Han­no­ver, Natio­nal­thea­ter Mann­heim und am Maxim Gor­ki Thea­ter. 2022 ist Jch­js Debütroman »aus dem schla­fen­den Vul­kan aus­bre­chen« (Luft­schacht) erschie­nen.

Till­mann Seve­rin lebt und arbei­tet in Ber­lin. Er schreibt Lyrik und Pro­sa und ver­öf­fent­lich­te Lyrikübersetzungen aus dem Rus­si­schen. 2021 wur­de er mit dem Bode-Stipendium für Literaturübersetzung aus­ge­zeich­net. 2016 erschien in Zusam­men­ar­beit mit Lea Schnei­der
das E-Book »O0« (Ver­lags­haus Ber­lin). Sein Lyrikdebüt »muse­um der aus­ster­ben­den mit­tel­schicht« erscheint im Win­ter 2022. Seit 2019 ist Seve­rin Teil des Verleger*innenteams des Ver­lags­haus Ber­lin und Her­aus­ge­ber der edi­ti­on zwan­zig.

Audrey Naline ist das Aus­hän­ge­schild der kul­tu­rel­len Pro-Glam-Bewegung, Schaum­wein­ge­bo­re­ne, Rohr­spatz von Avi­gnon, Drag­queen, Medi­um und durch. Sie kann sich nicht erin­nern, was sie früher gemacht hat. Man mun­kelt, sie unter­hielt bereits pro­fes­sio­nel­le Bezie­hun­gen zum Lite­ra­ri­schen Col­lo­qui­um Ber­lin, dem Friedrich-Schlegel-Graduiertenkolleg der FU Ber­lin und war für drei Sekun­den auf Arte zu sehen. Audrey tanzt, als würde nie­mand hin­se­hen, und mode­riert selbst umge­fal­le­ne Blumenkübel immer à Point. Etwas mehr ist über ihren Bewäh­rungs­hel­fer bekannt: Alex­an­der Leh­nert. Er ist Mitgründer der anony­men Lese­rei­he Konzept*Feuerpudel und arbei­te­te als Mode­ra­tor, Stadt­bil­der­klä­rer
und Ver­an­stal­ter, unter ande­rem für das Ber­li­na­le – Open House, die Lett­ré­ta­ge, die Ree­de­rei­en Lüdicke und Hadyn­ski, das Haus für Poe­sie und das Inter­na­tio­na­le Lite­ra­tur­fes­ti­val Ber­lin.

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Datum

Sa 08. Oktober 2022
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19:30

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