»Raus aus der goj­nor­ma­ti­ven Kom­fort­zo­ne!« – Buch­prä­sen­ta­ti­on mit Judith Cof­fey und Vivi­en Lau­mann

4.5.22 | 19:30 Uhr | Brot­fa­brik­Büh­ne

In que­er­fe­mi­nis­ti­schen und ande­ren pro­gres­si­ven Dis­kur­sen wer­den oft inter­sek­tio­na­le Ansät­ze für die Ana­ly­se, Bewer­tung und Kri­tik von sozia­len Macht­struk­tu­ren betont. Dabei wer­den zahl­rei­che Über­schnei­dun­gen von sozial- und iden­ti­täts­po­li­ti­schen Per­spek­ti­ven auf Race, Class oder Gen­der berück­sich­tigt. Was häu­fig in die­sem Spek­trum fehlt, sind jüdi­sche Per­spek­ti­ven. Und auch Anti­se­mi­tis­mus wird ver­ges­sen und nicht sel­ten als Unter­phä­no­men von Ras­sis­mus ver­bucht.

Auf die­sen Man­gel machen Vivi­en Lau­mann und Judith Cof­fey mit ihrem Buch »Goj­nor­ma­ti­vi­tät« (Ver­bre­cher Ver­lag, 2021) auf­merk­sam. Ein­drück­lich zeich­nen sie die Dis­kre­panz zwi­schen kri­ti­schen jüdi­schen Stim­men der letz­ten Jah­re und dem mehr­heits­ge­sell­schaft­li­chen Sta­tus Quo nach und fin­den zugleich über­zeu­gen­de Grün­de für den erwähn­ten Man­gel. Dazu gehört, dass struk­tu­rel­ler Anti­se­mi­tis­mus nach wie vor die gesam­te Gesell­schaft betrifft und jüdi­sche Kul­tu­ren in der media­len Dar­stel­lung oft allein auf die Schoa beschränkt blei­ben. Auch lin­ke und eman­zi­pa­to­ri­sche Dis­kur­se in Deutsch­land und Öster­reich sind hier­von betrof­fen.

An dem Abend prä­sen­tie­ren Judith Cof­fey und Vivi­en Lau­mann ihr Buch und dis­ku­tie­ren mit der sti­pen­dia­ti­schen Gesamt­spre­che­rin des Ernst Lud­wig Ehr­lich Stu­di­en­werks Anna Basi­na über mög­li­che Ver­bin­dun­gen von que­er­fe­mi­nis­ti­schem Enga­ge­ment mit kri­ti­schen jüdi­schen Dis­kur­sen und dar­über, wel­che Ansät­ze vor allem für Jüdinnen*Juden in einer post­na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen Gesell­schaft empowernd sein kön­nen.

Judith Cof­fey setzt sich mit Anti­se­mi­tis­mus in lin­ken und que­er­fe­mi­nis­ti­schen akti­vis­ti­schen Zusam­men­hän­gen aus­ein­an­der. Wei­te­re The­men­schwer­punk­te sind Hete­ro­nor­ma­ti­vi­tät, post­ko­lo­nia­le Theo­rien, Femi­nis­mus und Vam­pi­re. Judith Cof­fey ist pro­mo­vier­te Lite­ra­tur­wis­sen­schaft­le­rin, kommt aus Wien und lebt in Ber­lin.

Vivi­en Lau­mann ist in der Rechts­extre­mis­mus­prä­ven­ti­on tätig und hat lang­jäh­ri­ge Erfah­rung in der Bildungs- und Bera­tungs­ar­beit zur Schoa, zu Anti­se­mi­tis­mus, Geschlech­ter­ver­hält­nis­sen sowie geschlecht­li­cher und sexu­el­ler Viel­falt. Sie ist Autorin und Mit­her­aus­ge­be­rin von zahl­rei­chen Ver­öf­fent­li­chun­gen in die­sen The­men­fel­dern. Vivi­en Lau­mann lebt und arbei­tet in Ber­lin.

Mit freund­li­cher Unter­stüt­zung des Ernst Lud­wig Ehr­lich Stu­di­en­werks (ELES).

 

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Datum

Mi 04. Mai 2022
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Ort

BÜHNE Brotfabrik
Kategorie
Brotfabrik Berlin

Veranstalter

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