
Phillip Denzin stellt den Film „Ex_Machina“ von Alex Garland vor | Psychoanalyse und Film
31.3.19 | 18 Uhr
Der Film beginnt damit, dass ein junger Programmierer von seinem Chef und Firmengründer, einem charismatischen Visionär, eingeladen wird in seinem Haus mit ihm Zeit zu verbringen. Er ahnt nicht, dass er Teil eines Experimentes ist. Im weiteren Handlungsverlauf wird dann von der Begegnung dreier Bewusst-Seine, gekleidet in unterschiedliche Hüllen, in einem Laboratorium, weit weg von anderen … erzählt. Und in dieser Begegnung wird nicht weniger als die Frage, was ist KI, eingewoben in Geschlechter- und Machtverhältnisse, als auch die Frage nach dem Wesen von Bewusstsein unterschiedlicher Prägung ausgelotet. Dabei wird das Verhältnis von Mensch und Maschine immer unklarer und am Ende verdichtet der Film bildsprachlich die aufgeworfenen Themen im Bild einer Kreuzung. Diese Kreuzung, sprachlich schon früher in den Film eingeschrieben, Ava ist sowohl die einzige/erste Frau als auch ein Android*in, gibt dem Film das Unheimliche. Im Vortrag soll versucht werden, die schon skizzierten, latenten Konzepte (Traumgedanken) weiter herauszuarbeiten. Dabei dient Freuds Entwurf einer Psychologie als Referenz. Von ihr ausgehend, in Bions Erfahrungen weitergeführt, soll versucht werden eine Theorie von der Entstehung des Psychischen, gebunden an die Erfahrung von Schmerz oder wie Freud im Entwurf auch schreibt, der Not des Lebens, nachzuzeichnen. Zum Phantasieren, ob Bewusstsein in ein so gegründetes Psychisches eingeschrieben ist, soll angeregt werden. Dipl.- Psych. Phillip Denzin ist Psychoanalytiker in eigener Praxis.