
Nachtschichten
10.2. – 12.2. | 18 Uhr | Berlin-Film-Katalog
Österreich 2010 | 98 Minuten | Dokumentarfilm | R: Ivette Löcker | K: Frank Amann
„Sprayer bearbeiten Brandwände und Züge und werden mit Hubschraubern gejagt. Ein Einsamer wandert durch die leeren Straßen und spielt Basketball. Ein Obdachloser sucht einen Schlafplatz. Andere Wohnungslose werden versorgt, Grundstücke bewacht, Enten gerettet. Berliner Nachtleben, ganz anders als man es meist zu sehen bekommt, unspektakulär, und gerade deshalb hochinteressant: Was spielt sich eigentlich ab, wenn viele schlafen, in einer großen Stadt, die in diesem Falle Berlin ist, aber auch beispielhaft für andere steht? ‚Nachtschichten’ zeigt, wie die nächtliche Metropolen Schutz- und Freiraum sein kann, aber auch einfach alltäglicher Arbeitsplatz, hört den Nachtaktiven zu, wenn sie erzählen: aus ihrem Leben und was die Nacht für sie bedeutet. Die Österreicherin Ivette Löcker, die seit 2000 in Berlin lebt, drehte diesen außergewöhnlichen Dokumentarfilm vor genau zehn Jahren, im kalten und schneereichen Winter 2010, und zwar ausschließlich nachts und größtenteils draußen. Entsprechend hohe Anforderungen stellte die Produktion an die Kameraarbeit, die Frank Amann glänzend meisterte. Ganz unaufdringlich ist ‚Nachtschichten’ auch eine Erkundung der verschiedenen Nuancen von Dunkelheit und dessen, was man in ihr (noch) sieht. Dementsprechend kommen der Film und seine Bilder nur im Kino richtig zur Geltung.“ (Jan Gympel)
Am 10. Februar mit einer Einführung von Jan Gympel sowie in Anwesenheit von Regisseurin Ivette Löcker und Kameramann Frank Amann, mit anschließendem Gespräch!