Miron Zownir »Die Unsichtbaren« – Fotoausstellung
14.9. – 21.10.18
Fotografien aus Moskau und der Ukraine
Im Rahmen des Europäischen Monats der Fotografie
Eröffnung: 14. September 19 Uhr
Öffnungszeiten: täglich 12 – 20 Uhr
Finissage und Künstlergespräch mit Miron Zownir: 21. Oktober 16 Uhr
Kuratorin: Petra Schröck, BrotfabrikGalerie
Die BrotfabrikGalerie präsentiert Fotografien des deutsch-ukrainischen Künstlers Miron Zownir. Erstmalig in Berlin werden seine Aufnahmen aus Moskau (1995) gezeigt, die die Härte der postsowjetischen Verfallserscheinungen dokumentieren, als 300 000 Menschen in menschenunwürdigsten Verhältnissen auf der Straße lebten. Unbeachtet von öffentlicher Aufmerksamkeit herrschte sozialer Ausnahmezustand, den er in realistischen Bildern von Bettlern, Versehrten und Süchtigen aufzeigt. Die 2012 entstandenen Fotografien aus der Ukraine halten die Vorzeichen jener politischen Verwerfungen fest, die das Land 2014 erschütterten: obdachlose Jugendliche in Odessa, die Zustände in einem Kinderheim in Czernowitz, den Maidan in Kiew.
Der 1953 in Deutschland geborene Fotograf ist einer der radikalsten Fotochronisten der Gegenwart. In schonungslosen Schwarz-Weiß-Bildern macht Zownir das Leben von Außenseitern sichtbar. Sie sind als Aufforderung zur gesellschaftlichen Reflexion von globalen Verbrechen gegen die Menschenrechte zu verstehen. Die Bilder sind zeitlos und geprägt von Empathie mit seinen Protagonisten.
Sohn eines Ukrainers und einer Deutschen. In den 1970er Jahren kam er nach Berlin, später nach London und 1980 nach New York. Die Außenseiter der Gesellschaft wurden sein bevorzugtes fotografisches Thema. 1995 kam er wieder nach Berlin. Bei Reisen nach Osteuropa entstanden weitere Analog-Fotografien von Junkies, Obdachlosen und Menschen am Rande der Gesellschaft. 2016 wurden Zownirs Arbeiten u.a. in den Hamburger Deichtorhallen gezeigt.
„Dazed & Confused“ schreibt: „Zownir schafft ein mysteriöses Gefühl von Zeitlosigkeit. Er ist einer dieser seltenen Künstler, dessen Empathie sich bis auf die Bilder einbrennt. Er verfechtet Träumer und Außenseiter.“