

La Flor – Kapitel 1, Akt 1
1.8.19 | 21 Uhr
Argentinien 2018 | 80 Minuten | Spanisch, Französisch, Englisch, Schwedisch, Deutsch und Russisch mit deutschen Untertiteln | R: Mariano Llinás | K: Agustín Mendilaharzu | M: Gabriel Chwojnik | mit Elisa Carricajo, Pilar Gamboa, Valeria Correa, Laura Paredes
„Der argentinische Regisseur Mariano Llinás hat zehn Jahre an der Produktion von „La Flor“ gearbeitet. Entstanden sind dabei vierzehn Stunden surrealistischen, unterhaltsamen und beeindruckenden Kinos – eine Kompilation aus mindestens sechs unterschiedlichen Filmen. Der Stil und die Geschichten der einzelnen Teile sind dermaßen vielfältig, dass sie ein Kaleidoskop verschiedenster filmischer Genres darstellen. Das verbindende Element sind die vier Schauspielerinnen, die in jeder neuen Episode andere Rollen übernehmen. Im einen Moment spielen sie Archäologinnen, die unter den Fluch einer augenlosen Mumie geraten, dann cholerische Popmusiksternchen, geheimnisvolle Frauen, die mit dem Gift eines Skorpions handeln, oder wieder an anderer Stelle kanadische Reiterpolizistinnen und Spioninnen aus dem Kalten Krieg. Ihre Darstellung ist differenziert und zeugt von einer beeindruckenden Wandlungsfähigkeit. Die erzählten Geschichten bestehen aus Anfängen, Mittelteilen und Endstücken, die alle nicht zueinander zu passen scheinen. Vertreten sind Spionage-, Horror-, Abenteuer-, Musical-, Liebes- und Historienfilm, zum Teil alles gemischt, so dass die Grenzen verschwimmen und sich die Zuschauer von einer Geschichte in die andere treibenlassen können, ohne unbedingt ein Gefühl der Unvollständigkeit zu haben.“ (Teresa Vena) „Zu Beginn des ersten Teils legt der Regisseur sein Programm offen, das alles andere als programmatisch ist. Und ein B-Movie mit Horror- Elementen nimmt in einer Wüstenlandschaft seinen exzessiven Lauf. Die Musik eilt von Höhepunkt zu Höhepunkt, während die Darstellerinnen in weißen Kitteln auf der Suche nach dem Plot sind. Eine Mumie mit roter Augenbinde, die ungefragt vor einem Labor abgeliefert wird, ist ein willkommener McGuffin. Je mehr geschieht, desto größer wird das Mysterium, das nicht aufgelöst werden will. Es folgt ein abrupter Schauplatz- und Genrewechsel, und ein Musical mit mysteriösen Untertönen beginnt: Ein Paar, das keines mehr ist, soll einen letzten gemeinsamen Song einspielen. Heraus kommt eine Feier des Pathos’, die die tiefe Wahrheit populärer Schlager offenbart. Wenn es allzu seifenopernhaft wird, heftet sich die Kamera an die Fersen der Assistentin des Duos. Offenbar gehört sie einer international agierenden mafiösen Vereinigung mit extravaganten Interessen an.“ (Anke Leweke, Arsenal-Kino Berlin)