

Lettisches Literaturfilmfestival in Berlin | Ist es einfach, Lette zu sein? 11. bis 14. Mai 2023 | Ist es leicht, jung zu sein? (VAI VIEGLI BŪT JAUNAM?)
13.5. | 18 Uhr | Festival „Ist es leicht, Lette zu sein?“
Lettland 1986 | Dokumentarfilm | 78 Minuten | Lettisch mit englischen Untertiteln | R: Juris Podnieks | K: Kalvis Zalmancis | M: Mārtiņš Brauns
Der lettische Regisseur Juris Podnieks (1950-1992) war ein Pionier der aufkommenden Freiheit in Lettland und „ermutigte andere, sich zu trauen und die Grenzen der Offenheit zu erweitern“, so die Filmjournalistin Kristīne Matīsa. Dieser Dokumentarfilm über die Jugend Lettlands dokumentiert offen und mutig die Stimmung einer Generation, die unter dem Verlust gesellschaftlicher Werte leidet, nach dem Sinn des Lebens sucht und ihren Platz in der Gesellschaft einfordert. Podnieks hatte ein sehr gutes Gespür für seine Zeit – nur sechs Monate früher wäre der Film verboten worden. Nach seiner Fertigstellung schlug der Film in der damaligen Gesellschaft ein wie eine Bombe und entlarvte das sowjetische System. Selbst Michail Gorbatschow nannte ihn später „den Untergang der Perestroika“. Podnieks hat damit ein wahrheitsgetreues und sensibles Porträt einer Generation geschaffen und jenen ein Gesicht gegeben, die bis dahin in der offiziellen sowjetischen Ideologie keinen Platz hatten – Untergrundmusiker, Punks, Drogensüchtige und afghanische Kämpfer. Ein Film „über diejenigen, die ihren Platz im Leben suchen“ – so lautet der Untertitel des Films. Das macht ihn heute sehr relevant. Mit einer Einführung durch Dr. Claus Löser!