Durch Spra­chen drif­ten – Mehr­spra­chi­ge Lyrik beim Poets‘ Cor­ner Pan­kow

8.6.23 | 19:30 Uhr | Hof der Brot­fa­brik

Poets‘ Cor­ner ent­wirft poe­ti­sche Land­schaf­ten – quer durch die Bezir­ke tre­ten Ber­li­ner Dichter*innen in einen Dia­log mit beson­de­ren Orten und machen ihre Dich­tung erfahr­bar. Auch in die­sem Jahr rich­tet die Brot­fa­brik den Poets‘ Cor­ner für Pan­kow aus. Dies­mal mit dem Fokus auf mehr­spra­chi­ger Lyrik. In wel­chen Spra­chen schrei­ben Ber­li­ner Dichter*innen? Wie ver­mi­schen sie sich? Wel­che neu­en Spra­chen ent­ste­hen beim Dich­ten? Wel­che beson­de­ren Her­aus­for­de­run­gen bringt mehr­spra­chi­ge Lyrik mit sich, und wel­che beson­de­ren Ein­sich­ten erlaubt sie?

Die Lese­rei­he Poets‘ Cor­ner ist seit über 15 Jah­ren tra­di­tio­nel­ler Bestand­teil des poe­sie­fes­ti­val ber­lin und wird vom Haus für Poe­sie ver­an­stal­tet. Das erklär­te Ziel ist es, die Kunst­form Dich­tung in den öffent­li­chen Raum zu tra­gen und den Aus­tausch zwi­schen den Ber­li­ner Autor*innen und dem Publi­kum zu för­dern. Es lesen Don Mee Choi, Lüt­fi­ye Güzel, Odi­le Ken­nel und Cia Rin­ne. Der Abend wird mode­riert von Lea Schnei­der.

In Don Mee Chois (*1962 in Seo­ul) künst­le­ri­scher Arbeit ist Mehr­spra­chig­keit eine poli­ti­sche Ges­te des Wider­stands: ein Anders-Sprechen und Anders-Erinnern gegen eta­blier­te Erin­ne­rungs­for­ma­te. Ihre Erfah­run­gen als koreanisch-amerikanische Über­set­ze­rin und Dich­te­rin stel­len sie in ein Kon­flikt­feld neo­li­be­ra­ler Inter­es­sen, in dem ihre Tex­te nicht unschul­dig agie­ren kön­nen: Über­set­zen ist für sie Bewusst­ma­chen die­ser Kon­flik­te mit­tels Sprach­ar­chäo­lo­gie. Zuletzt erschie­nen ist »DMZ Colo­ny« (Wave Books, 2020) und wur­de mit dem Natio­nal Book Award for Poet­ry aus­ge­zeich­net.

Cia Rin­ne (*1973 in Göte­borg) ist Autorin und lebt bei Ber­lin. Sie prä­sen­tiert Lesun­gen, Aus­stel­lun­gen, Ton- und Video­ar­bei­ten quer­spra­chi­ger mini­ma­lis­ti­scher Poe­sie sowie Libret­ti und sze­ni­sche Tex­te. Der Band »zaroum/notes for soloists/l’usage du mot« erschien 2017 bei kook­books, »sen­ten­ces« 2019 bei Ges­tus Kopen­ha­gen und als Video­ar­beit 2022. Ein Aus­zug dar­aus erschien auch digi­tal bei sync und wur­de in Zusam­men­ar­beit mit Yu Lin Humm und Lou­is McGui­re ver­tont (»I am very mise­ra­ble about sen­ten­ces«, 2022). Cias Werk wur­de 2019 mit dem Prix Ber­nard Heidsieck-Centre Pom­pi­dou aus­ge­zeich­net.

Lütfiye Güzel ist 1972 in Duis­burg gebo­ren und zwi­schen Ruhr­ge­biet und Ber­lin unter­wegs. Sie ist Dich­te­rin und bringt seit 2014 Gedich­te unter ihrem eige­nen Label go-güzel-publishing her­aus. 2017 wur­de Lütfiye Güzel mit dem Lite­ra­tur­preis Ruhr aus­ge­zeich­net. Ihre aktu­el­len Bücher »L-ABLA« und »win­ter­wü­tend­win­ter« sind 2022 erschie­nen.

Odi­le Ken­nel ist 1967 in Baden-Württemberg als Kind einer deutsch-französischen Städ­te­part­ner­schaft zwei­spra­chig auf­ge­wach­sen. Sie schreibt auf Deutsch und Fran­zö­sisch und lädt ger­ne wei­te­re Spra­chen in ihre Tex­te ein. Sie über­setzt über­wie­gend zeit­ge­nös­si­sche, in Deutsch­land nicht kano­ni­sier­te Lyrik aus dem Fran­zö­si­schen, Por­tu­gie­si­schen, Spa­ni­schen und Eng­li­schen. Wei­te­re pas­sen­de Teil­be­ru­fe: Mode­ra­to­rin, Juro­rin, Men­to­rin, Essay­is­tin. Zuletzt erschie­nen von ihr im Ver­lags­haus Ber­lin »Hors Tex­te« (Gedich­te, 2019) und »Lust« (Essay, 2021). 2022 erhielt sie den Paul-Scheerbart-Preis für ihre Lyrik­über­set­zun­gen.

Lea Schnei­der (*1989 in Köln) lebt nach län­ge­ren Auf­ent­hal­ten in Chi­na und Tai­wan als freie Autorin, Über­set­ze­rin und Kri­ti­ke­rin in Ber­lin. Ihre lite­ra­ri­sche Arbeit bewegt sich zwi­schen Lyrik, Essay und Über­set­zung, aber am liebs­ten ver­mischt sie alle drei For­men zu etwas Neu­em. Zuletzt erschie­nen von ihr im Ver­lags­haus Ber­lin »made in chi­na« (Gedich­te, 2020) und »Scham« (Essay, 2021).

Ein­tritt frei!

Die Ver­an­stal­tung ist eine Open-Air-Veranstaltung im Hof der Brot­fa­brik. Bei Regen fin­det sie im Neu­en Salon statt. Sie wird geför­dert durch die Ernst-Reuter-Gesellschaft und das Ber­li­ner Künstler*innenprogramm des DAAD.

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Datum

Do 08. Juni 2023
vorbei!

Uhrzeit

19:30

Ort

OPEN AIR im Hof der Brotfabrik
Kategorie
Brotfabrik Berlin

Veranstalter

Brotfabrik Berlin
Phone
+49 30 471 40 01
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