Die unschuldigen Zauberer (NIEWINNI CZARODZIEJE) | filmPOLSKA/Wajda, die 60er
8.5. | 20 Uhr
Polen 1960 | 87 Minuten | Polnisch mit deutschen Untertiteln | R: Andrzej Wajda | B: Jerzy Skolimowski, Jerzy Andrzejewski | K: Krzysztof Winiewicz | M: Krzysztof Komeda | mit Tadeusz Łomnicki, Krystyna Stypułkowska, Wanda Koczeska, Zbigniew Cybulski, Roman Polański, Krzysztof Komeda, Jerzy Skolimowski, Andrzej Trzaskowski
Nach seinen großen historischen Aufarbeitungsfilmen wie „Kanal“ (1957) wollte Andrzej Wajda endlich einen Gegenwartsfilm drehen. Ihn interessierte, wie junge Leute mit der Situation im Nachkriegspolen umgehen und worin ihre Glücksansprüche bestehen. Wajda fand in Skolimowski einen Mitarbeiter, der dieser Generation angehörte. Der gerade einmal 22-jährige schrieb das Drehbuch gemeinsam mit dem Altmeister Jerzy Andrzejewski, der schon die Vorlage zu „Asche und Diamant“ geliefert hatte. Im Mittelpunkt steht ein junger, nach Orientierung suchender Sportarzt, der einen harmlos wirkenden Flirt mit einem Mädchen vom Stadtrand beginnt, sich aber dann in sie verliebt. Äußerlich passiert nicht viel in diesem Film, er lebt ganz vom Atmosphärischen, von den urbanen und zwischenmenschlichen Schwingungen. Nicht zufällig kommt deshalb dem Jazz eine zentrale Rolle zu. Krzysztof Komeda, der zum ersten Mal für Polańskis Studentenfilm „Zwei Männer und ein Schrank“ (1958) einen Soundtrack geschrieben hatte, etablierte sich nun als einer der wichtigsten Filmkomponisten Polens. Auch das Darstellerensemble weist weit über die kleine Geschichte des Films hinaus. Neben den männlichen Darsteller-Legenden Tadeusz Łomnicki und Zbigniew Cybulski ist Krystyna Stypułkowska zu erleben. Sie spielte später an der Seite von Manfred Krug in Frank Beyers 1966 verbotenem DEFA-Spielfilm „Die Spur der Steine“.