

»BRD 1977« – Lesung & Gespräch mit Florian Voß & Björn Kuhligk
3.11.22 | 19:30 Uhr | Neuer Salon
Auch die Geschichte der BRD muss neu erzählt werden, zu viel wurde ausgespart: das Leben in den Hinterhöfen, in den Gassen, im Zonenrandbereich des Lebens. Im sogenannten »goldenen Westen«, nah der Elbe, nah des Eisernen Vorhangs, war es genauso grau wie nur wenige Kilometer weiter östlich. Florian Voß schreibt in seinem Langgedicht »BRD 1977« über ebendiese Bereiche des Lebens. Er fragt: Wie kann ich im Rückblick – beim Blick in den Rückspiegel eines VW Variants – die eigene Identität entdecken? Wie gelingt es, literarisch ein hochaufgelöstes Bild der Zeit anzufertigen?
Florian Voß liest an dem Abend aus seinem Langgedicht und spricht mit Björn Kuhligk über Herkunft, eine Geburt aus Kohlenbrand und Abgasen, über den Westen und den Osten, über Vergangenheit und Zukunft. Björn Kuhligk liest ergänzend passende Ausschnitte aus seinem neuen Buch »Überall Nachbarn – Wie ich auf dem Mauerweg das alte West-Berlin umrundete«.
Florian Voß wurde 1970 in Lüneburg geboren und lebt seit 1990 in Berlin. Seine bislang veröffentlichten, vier Gedichtbände setzen sich vor allem mit Formen der Erinnerung auseinander und sind geprägt von dunklen Eindrücken und Farbtönen.
Björn Kuhligk wurde 1975 in West-Berlin geboren und hat zahllose Bücher veröffentlicht und herausgegeben. Sein Schreiben ist immer nah am »echten« Leben, fernab aller Türme, seien sie von Banken oder aus Elfenbein.