

Schon wieder Wohnungsnot: Trouble
29.11. | 20 Uhr
Der Kampf ums Dach über dem Kopf | Berlin-Filme aus 100 Jahren
Trouble
D 1992 – 87 Min. – Schwarzweiß – R: Penelope Buitenhuis – B: Penelope Buitenhuis, Maureen Kelleher, Ilja Schellschmidt, Olaf Wriedt – K: David Frazee – M: Chris Dietermann, Sievert Johannsen, Kai Schoorman – D: Yvonne Ducksworth, Jan-Erik Engel, Gode Benedix, Francoise Cactus, Erdal Yildiz, Judy Klassen, Olaf Wriedt
Zu Gast: Jürgen Brüning (Produzent), Gesprächsführung: Borjana Gaković
Berlin in den frühen Neunzigern: In Kreuzberg ist die Gentrifizierung in vollem Gange, und auch die durch den Zusammenbruch des SED-Systems entstandenen Freiräume im einstigen Osttteil der Stadt sind bedroht. Konkret gilt dies für das „Rockhaus“ mit seinen Probenräumen für zahlreiche Bands, darunter auch jene der dunkelhäutigen kanadischen Musikerin Jonnie, die in Berlin eine Heimat gefunden hat.
In rauen Schwarzweißbildern und natürlich mit viel Musik widmet sich der Spielfilm der Kanadierin und damaligen Wahl-Berlinerin Penelope Buitenhuis allerdings mehr Jonnies Psycho- und Beziehungsproblemen, aber auch Themen wie rassistischer Gewalt und Straßenkämpfen mit der Polizei, als dem Kampf um das „Rockhaus“. Schließlich kapern die Politaktivisten um Jonnies neuen Freund einen Ü-Wagen des Fernsehens, um zur besten Sendezeit für einige Minuten zu verkünden, wie arg es zugeht in der Welt. „Trouble“ zeigt sich hier noch ganz einer Zeit verhaftet, in der nicht nur das Medium Fernsehen eine überragende Bedeutung hatte, sondern auch einzelne Sendungen diese erlangen konnten – Verhältnisse, die Anfang der neunziger Jahre in Deutschland bereits Vergangenheit waren. Vor allem aber steht die größte Pointe am Ende des Abspanns: Dieser Film, der zeigt, wie Widerstand geleistet und endlich einmal die Wahrheit über das „Schweinesystem“ und seine manipulativen Medien verbreitet wird, entstand im Auftrag des ZDF.