Schon wie­der Woh­nungs­not: Der Umset­zer, u.a.

18.11. | 20 Uhr

Der Kampf ums Dach über dem Kopf  | Berlin-Filme aus 100 Jah­ren

Der Umset­zer
BRD 1976 – 75 Min. – Schwarz­weiß – R: Ben­no Traut­mann, Anto­nia Lerch – K: Ari­bert Weis – M: Die­ter W. Sie­bert – D: Klaus Jep­sen, Charles H. Vogt, Peter Schle­sin­ger, Fried­helm Leh­mann, Char­lott Ada­mi

Im Schat­ten der Welt­stadt
D 1930 – 16 Min. – Schwarz­weiß – R: Albrecht Vik­tor Blum

Groß­bau­stel­le Han­sa­vier­tel
BRD 1959 – 10 Min. – Schwarz­weiß – R: Eber­hard Ris­ke

Ein­füh­rung: Jan Gym­pel / Zu Gast: Ben­no Traut­mann, Anto­nia Lerch, Gesprächs­füh­rung: Claus Löser

Wenn der Umset­zer kommt, wird’s gefähr­lich: Denn sei­ne Auf­ga­be ist, in Sanie­rungs­ge­bie­ten Men­schen aus ihren zum Abriss bestimm­ten Häu­sern her­aus­zu­be­kom­men und bei­spiels­wei­se in Beton­wüs­ten am Stadt­rand zu ver­frach­ten,  auch wenn sie dort die Mie­te nicht bezah­len kön­nen. Was mit schö­nen Wor­ten und fal­schen Ver­spre­chun­gen nicht gelingt, wird mit rüde­ren Metho­den erle­digt, wobei auch schon mal ein wider­bors­ti­ger Mie­ter auf der Stre­cke blei­ben kann.

Der bit­ter­bö­se Film von Ben­no Traut­mann und Anto­nia Lerch (die damals unter dem Namen Bri­git­te Toni Lerch auf­trat) erreg­te sei­ner­zeit nicht nur Auf­se­hen, weil er von zwei jun­gen Anfän­gern völ­lig unab­hän­gig, mit müh­sam zusam­men­ge­borg­tem Geld pro­du­ziert wor­den war. Er gehör­te auch zu den aller­ers­ten Spiel­fil­men über eine ver­fehl­te Woh­nungs­po­li­tik, die in den Fol­ge­jah­ren noch stär­ker debat­tiert wer­den soll­te, und ist ein frü­her Ver­tre­ter fil­mi­scher „Gegen­öf­fent­lich­keit“.

Die Böse­wich­te in den Sanie­rungs­ge­bie­ten (in dem Film ist es die „GEWOGE“) waren damals übri­gens kei­ne fins­te­ren Groß­kon­zer­ne oder ande­re Kapi­ta­lis­ten, son­dern die gemein­nüt­zi­gen Woh­nungs­bau­ge­sell­schaf­ten, die sich im Besitz der öffent­li­chen Hand befan­den oder, wie die Neue Hei­mat (die als die schlimms­te von allen galt), im Besitz von Gewerk­schaf­ten.

„Im Schat­ten der Welt­stadt“ ist eine weit­ge­hend ver­ges­se­ne, natür­lich ankla­gen­de Doku­men­ta­ti­on des Miets­ka­ser­nen­elends in der Zeit zwi­schen den Welt­krie­gen, wie Sla­tan Dudows berühm­te­rer Kurz­film „Zeit­pro­ble­me: Wie der Arbei­ter wohnt“ (sie­he 19.11. und 20.11.) pro­du­ziert von Wil­li Mün­zen­bergs Pro­me­theus.

„Groß­bau­stel­le Han­sa­vier­tel“ zeigt schließ­lich das Renom­mier­pro­jekt des West-Berliner Wie­der­auf­baus nach dem Zwei­ten Welt­krieg – zur Inter­na­tio­na­len Bau­aus­stel­lung 1957 errich­tet auf einem Are­al, auf dem alles, was der Zwei­te Welt­krieg dort übrig­ge­las­sen hat­te, auch noch abge­räumt wor­den war. Zwar ent­stand so die viel­leicht gelun­gens­te Ber­li­ner Neu­bau­sied­lung seit 1945, den dort betrie­be­nen Auf­wand konn­te man sich aber kein zwei­tes Mal leis­ten.

Wie­der­ho­lun­gen:
„Der Umset­zer“ am 28.11., 16.00
„Groß­bau­stel­le Han­sa­vier­tel“ am 19.11., 18.00

Quel­le: Im Schat­ten der Welt­stadt, Bun­des­ar­chiv, Film: 16505-1

Mit freund­li­cher Unter­stüt­zung des

Datum

Do 18. November 2021
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Uhrzeit

20:00

Ort

KINO Brotfabrik
Kategorie
Brotfabrik Berlin

Veranstalter

Brotfabrik Berlin
Phone
+49 30 471 40 01
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