

Schon wieder Wohnungsnot: Zeitprobleme: Wie der Arbeiter wohnt, u.a.
19.11. | 18 Uhr
Der Kampf ums Dach über dem Kopf | Berlin-Filme aus 100 Jahren
Zeitprobleme: Wie der Arbeiter wohnt
D 1930 – 17 Min. – Schwarzweiß – R: Slatan Dudow – K: Walter Hrich
Wir bauen Wohnungen
DDR 1952 – 15 Min. – Schwarzweiß – R+B: Heinz Fischer – K: Rudolf Vogel – M: Heinz-Friedel Heddenhausen
Die Welt baut in Berlin
BRD 1957 – 10 Min. – Schwarzweiß – R: Hans Cürlis – B: Reimer Kay Holander, Hans Cürlis, Werner Oehlschläger – K: Otto Cürlis, Herbert Kebelmann, Arndt von Rautenfeld – M: Herbert Baumann
Großbaustelle Hansaviertel
BRD 1959 – 10 Min. – Schwarzweiß – R: Eberhard Riske
Mietersolidarität
BRD 1970-1972 – 12 Min. – Schwarzweiß – R: Max Willutzki
Altstadt – Lebensstadt. Stadterneuerung in Berlin-Kreuzberg
BRD 1975 – 21 Min. – Farbe – R+B: Oskar Holl – K: Edgar Reitz
Einführung: Jan Gympel
Ein Kurzfilmprogramm zu einem halben Jahrhundert Berliner Bau- und Wohngeschichte:
In seiner ersten Regiearbeit schildert Slatan Dudow, der kurz darauf „Kuhle Wampe“ inszenierte (siehe 20.11.), eindringlich das Mietskasernenelend, von dem viele lange Zeit meinten, man könne es nur beseitigen, wenn man Tabula rasa
machte. „Wir bauen Wohnungen“ und „Die Welt baut in Berlin“ sowie „Großbaustelle Hansaviertel“ zeigen zwei Renommierprojekte des Berliner Wiederaufbaus kurz nach dem Zweiten Weltkrieg: Die Stalinallee im Osten und das neue Hansaviertel im
Westen. Beiden Vorhaben gemein war, dass sie zu kostspielig waren, um in gleicher Weise weiterzuverfahren. „Mietersolidarität“ dokumentiert dann das neue Elend, welches sehr schnell in den Trabantenstädten Einzug gehalten hatte, mit denen ab dem sechziger Jahren die Wohnungsnot ein für allemal beseitigt werden sollte: Eine kinderreiche Familie soll aus ihrer Wohnung im Märkischen Viertel geworfen werden, was vereinter Widerstand vorerst verhindern kann. Mit seinem Agitpropcharakter ist der Film auch ein Beispiel für damaliges politisches Engagement in den (und in gewissem Sinne auch gegen die) Großsiedlungen auf der „grünen Wiese“. Wie radikal sich zumindest im Westen um 1970 der Zeitgeist gewandelt hat, zeigt dann „Altstadt – Lebensstadt“, der die Mietskasernenviertel (hier nördlich des Kottbusser Tors) wegen ihres menschlichen Maßstabs feiert, der auch zu menschlicheren Umgangsformen führen würde.
Wiederholungen:
„Zeitprobleme: Wie der Arbeiter wohnt“ am 20.11., 16.00
„Wir bauen Wohnungen“ am 23.11., 22.00
„Mietersolidarität“ am 21.11., 22.30
„Altstadt – Lebensstadt. Stadterneuerung in Berlin-Kreuzberg“ am 27.11., 16.00
Quellen: Zeitprobleme: Wie der Arbeiter wohnt, Bundesarchiv, Film: B 27811-1
Wir bauen Wohnungen, Bundesarchiv, Film: BSP 20735-2 / Bundesrepublik Deutschland
Altstadt – Lebensstadt. Stadterneuerung in Berlin-Kreuzberg, Bundesarchiv, Film: 21500-1 / FWU
Mit freundlicher Unterstützung des